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GRUSSWORTE DES VORSITZENDEN DER KULTURGESELLSCHAFT GRAMADO DIETER KLEINE
anläßlich des INTERNATIONALEN KONGRESSES EURO-BRASILIANISCHER STUDIEN 2002
Bevor wir die Arbeit und die Projekte unserer Institution das Haus der Jugend näher betrachten, müssen die Kulturzentren "25. Juli" erwähnen, die deutsche Vereinigungen sind, in denen bis heute die deutsche Sprache und Sitten gepflegt werden, u.a. der Chorgesang, der Volkstanz und Spiele verschiedener Art. Diese Zentren sind in verschiedenen Regionen Brasiliens anzutreffen, vor allem aber im Süden, wie in den Städten Porto Alegre, Panambi, Ijuí, Frederico Westphalen, Coronel Barros, Santa Cruz do Sul und Blumenau. Um Kontakte zu diesen Kulturzentren herzustellen, um Seminare und Begegnungen zu Themen der deutschen Kultur, Einwanderung und dem Leben in der neuen Heimat zu organisieren, wurde der Verband der Kulturzentren 25 Juli gegründet, der heute unter der Abkürzung FECCAB (Federação dos Centros de Cultura Alemã no Brasil) bekannt ist. Der Verband hat seinen Sitz in Porto Alegre. Über 37 Jahre war sein Generalsekretär Professor Theodor Fritz Kleine, der einfach als Theo Kleine bekannt wurde, mein Großvater. Er war ein Idealist, dessen Lebensprojekt die Errichtung eines Hauses war, in dem Kurse und Seminare über Themen deutscher Kultur veranstaltet und dabei junge Menschen für leitende Funktionen in den Kulturzentren vorbereitet werden sollten. Nach vieler Aktionen und Spendensammlungen, nach Kontakten mit der Bundesrepublik Deutschland, von wo wir auch Mittel erhielten, und nach der Stiftung des Grundbodens von der Stadt Gramado durch den damaligen Bürgermeister Arno Michaelsen konnte das Haus am 9. Januar 1966 eröffnet werden. Damit war das Lebensprojekt von Theo Kleine Realität geworden, der bis 1970 das Haus als erster Direktor geleitet hat. 1965 wurde die Kulturgesellschaft Gramado ACG gegründet. Sie ist die Trägerinstitution des Hauses und zu ihr gehören Individuen und juristische Personen als Mitglieder, die jährlich einen Beitrag entrichten, um bei der Aufrechterhaltung des Hauses zu helfen. Theo Kleine war zwischen 1976 und 1985 Vorsitzender dieser Gesellschaft. Die ersten Aktivitäten des Hauses waren die sogenannten "Semester-Kurse". Sie dauerten vier Monate und hatten als Hauptziel, Leiter von Gruppen junger Menschen zu erreichen und ihnen Kurse in deutscher Sprache sowie in Theater, Chorgesang, Musik, Volkstanz, Handwerk, Kochkunst und Hauswirtschaft anzubieten, die zunächst von Lehrern aus Deutschland abgehalten wurden. Sie sollten wie berichtet zur Übernahme von Führungspositionen in den Kulturzentren vorbereitet werden. Seit 1970 wird das Haus von dem Ehepaar Gerhard Rudolf und Ruth Horst Kleine, meinen Eltern, geleitet. In dreißig Jahren arbeitsreichen Einsatzes für das Haus konnten sie für die Realisierung von Veranstaltungen solide Kooperationsverträge abschließen. Ich werde alles nach meinen Möglichkeiten tun, um diese positive Arbeit fortzusetzen. Bei seiner letzten Europa-Reise, die er zum Besuch seiner Tochter und seiner Enkelkinder, u.a. meines Bruders Michael Kleine, der in Deutschland studiert, unternahm, starb Theo Klein am 18. August 1999 im Hause seiner Tochter Karin Rosenbaum in Nordwohlde nahe Bremen. In Mai 2000 ging die Leitung des Hauses auf mich und meine Ehefrau Denise über. Nachdem wir das Amt durch den heutigen Vorsitzenden der ACG, Herrn Max Breuel, übernommen hatten, nahmen wir die Arbeit in Angriff, um die großartige Tradition fortzusetzen, der sich mein Großvater und meine Elter über so viele Jahre widmeten, nämlich die Aufrechterhaltung unserer Kulturidentität.